Künstliche Intelligenz aus europäischer Perspektive
International und interdisziplinär: 26 Internetforschungsinstitute eines europäischen Netzwerks forschen zu gesellschaftlichen Herausforderungen digitaler Technologien wie der Künstlichen Intelligenz (KI). Bei einer Konferenz in Haifa stellen NachwuchsforscherInnen ihre Ergebnisse zu rechtlichen und ethischen Auswirkungen von KI vor und die Weiterarbeit des Netzwerks wird besprochen.
Berlin, 28.11.2018 – Wie transparent müssen Algorithmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nach sein? Wie können ethische Auswirkungen Künstlicher Intelligenz gemessen und gekennzeichnet werden? Welchen Einfluss hat KI auf Privatsphäre und Demokratie? Vom 28. bis zum 30. November präsentieren NachwuchswissenschaftlerInnen europäischer Forschungsinstitute ihre Forschungsergebnisse bei der Konferenz „Artificial Intelligence: ethical and legal implications“ in Haifa, Israel, die vom Center for Cyber Law & Policy der University of Haifa (CCLP) und dem European Hub des Global Network of Internet Society Research Centers organisiert wird. Die Keynote wird Helen Nissenbaum von der Cornell Tech halten.
Die Forschungseinrichtungen gehören zu einem internationalen Netzwerk, dessen Ziel es ist, europäische Internetforschung auf internationaler Ebene zu stärken. Derzeit besteht das Netzwerk aus 26 Forschungsinstituten in 15 Ländern, wie das Nexa Center for Internet and Society in Turin, das Oxford Internet Institute in Großbritannien und das Digital Center in Warschau. Koordiniert wird der sogenannte European Hub vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) in Berlin.
„Es ist beeindruckend, wie viele junge KollegInnen in Europa sich bereits aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage nähern, welche Potentiale und Risiken KI für die Gesellschaft und das Individuum birgt. Wir geben ihnen durch die Konferenz eine Plattform, sich auszutauschen, neue Denkanstöße zu bekommen und sich zu vernetzen“, sagt Wolfgang Schulz, Forschungsdirektor am HIIG. „Sie haben auch die Gelegenheit, ihre Arbeiten mit etablierten ForscherInnen zu diskutieren, so nimmt mit Helen Nissenbaum eine der international bedeutendsten DenkerInnen zu Privacy an der Konferenz teil“. Der European Hub wurde im Oktober 2017 gegründet und gehört zum Global Network of Internet Society Research Centers. Neben dem inhaltlichen Fokus auf Künstliche Intelligenz wollen die Institute ihre weitere Zusammenarbeit während der Konferenz diskutieren und festigen.
Weitere Informationen:
Das Programm der Konferenz: http://noc-europeanhub.net/wp-content/uploads/2018/10/AI-Legal-Ethical-Implications.pdf
Über den European Hub: http://noc-europeanhub.net/
Pressekontakt: Florian Lüdtke | Tel. +49 30 200 760 82 | presse@hiig.de
Über das NoC
Das Global Network of Internet Society Research Centers ist eine Initiative wissenschaftlicher Institutionen, die interdisziplinäre Forschung im breiten Themenkomplex Internet und Gesellschaft betreiben. Das Netzwerk wurde 2012 – u.a. vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) – gegründet und verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit der teilnehmenden Institute zu stärken, um voneinander zu lernen, Synergien zu heben und globale Fragen gemeinsam angehen zu können. Das NoC setzt sie sich mit Themen lokaler, nationaler und globaler Bedeutung auseinander, etwa in den Bereichen Policy, Regulierung und Governance, gesellschaftlicher Wandel, neue Märkte und Businessmodelle, Immaterialgüterrecht, Privacy, Sicherheit und vielen anderen mehr. Das Netzwerk möchte gemeinsame Forschungsaktivitäten anregen und koordinieren, denn viele dieser Fragen bedürfen einer internationalen und interdisziplinären Betrachtung. Mehr Informationen finden Sie hier: http://networkofcenters.net/about (englisch).
Über das HIIG
Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) erforscht die Entwicklung des Internets aus einer gesellschaftlichen Perspektive, um die damit einhergehende Digitalisierung aller Lebensbereiche besser zu verstehen. Als erstes Forschungsinstitut in Deutschland mit einem Fokus auf Internet und Gesellschaft hat das HIIG ein Verständnis erarbeitet, das die Einbettung digitaler Innovationen in gesellschaftliche Prozesse betont. Basierend auf dieser transdisziplinären Expertise und als Teil des Global Network of Interdisciplinary Internet & Society Research Centers will das HIIG eine europäische Antwort auf den digitalen Strukturwandel entwickeln.
Das HIIG wurde 2011 von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Universität der Künste Berlin (UdK) und vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gegründet mit dem Hans-Bredow-Institut Hamburg als integrierter Kooperationspartner. Die ForschungsdirektorInnen des Instituts sind Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Prof. Dr. Dr. h.c. Ingolf Pernice, Prof. Dr. Björn Scheuermann, Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer und Prof. Dr. Wolfgang Schulz.