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Open Gender Platform. Unterstützung für Open Access in der Geschlechterforschung

Author: Ganz, K., & Wrzesinski, M.
Published in: Bulletin Info / Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien / Humboldt-Universität zu Berlin(57), 13-16
Year: 2018
Type: Other publications
DOI: 10.25595/570

Im Bulletin-Info 46 (April 2013) erörterten Anita Runge und Marco Tullney neue, offene Publikationsformen in der Geschlechterforschung und kamen zu dem ernüchternden Ergebnis, dass es „trotz der großen Potentiale, die Open Access für das Feld der Geschlechterforschung haben könnte, [...] Vorbehalte und keine allgemeine Bewegung in diese Richtung“ gibt. Gute fünf Jahre später darf dieses Bild mit gewissen Vorbehalten korrigiert werden. Es wurden erste Schritte in Richtung einer umfassenden Verankerung des Open-Access-Gedankens vollzogen: Mit der Zeitschrift "Open Gender Journal" und dem "GenderOpen Repositorium" sind wegweisende Projekte gestartet, die den Prinzipien des Open Access umfassend entsprechen. Weitere Reihen wie etwa die Göttinger Working Paper Series "Gender Thoughts" oder die Bielefelder "IZG OnZeit" verwenden ebenfalls freie Lizenzen und zum Teil freie Software. Zudem stellen immer mehr Verlage von Zeitschriften der deutschsprachigen Geschlechterforschung Beiträge mittlerweile nach einer Embargofrist von ein bis drei Jahren kostenfrei digital zur Verfügung. Diese Entwicklung zeigt, dass Autor_innen und Herausgeber_innen dem durch Open Access angezeigten Wandel der Publikationslandschaft mit Interesse begegnen. Zugleich sind in Diskussionen nach wie vor Vorbehalte zu spüren. Heterogene Publikationskulturen, unklare Qualitätsstandards, fehlendes Wissen in Bezug auf Finanzierungsmodelle und die mit dem Urheberrecht verbundenen Nutzungs- und Verwertungsrechte tragen zur Verunsicherung von Wissenschaftler_innen bei. Speziell in der Geschlechterforschung verbinden sich die genannten Punkte mit den bereits von Runge und Tullney konstatierten „Befürchtungen, die wissenschaftliche Karriere durch Veröffentlichungen in noch nicht etablierten Publikationsmodellen zusätzlich zu gefährden und die durch das Engagement in dem nach wie vor marginalisierten Feld der Geschlechterforschung eingegangenen Risiken zu potenzieren“.

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