Jan-Werner Müller: Die kritische Infrastruktur der Demokratie
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Jan-Werner Müllers Vortrag wird ab 19:00 Uhr live gestreamt – sollte der Livestream Ihnen nicht angezeigt werden, laden Sie die Seite bitte neu. Das aufgezeichnete Video, sowie die deutsche Übersetzung werden ein paar Tage nach der Veranstaltung auf dieser Website hochgeladen.
Seit dem 19. Jahrhundert galten politische Parteien und professionelle Medien weithin als unverzichtbar für das reibungslose Funktionieren der repräsentativen Demokratie. Sie bildeten das, was man die kritische Infrastruktur der Demokratie nennen könnte. Eine Infrastruktur, die es den Bürgern ermöglichte, ihre Grundrechte effektiv zu nutzen und einander zu erreichen (und erreicht zu werden). Beide intermediäre Institutionen sind heute großen strukturellen Wandlungsprozessen unterworfen. Es hat sich als schwierig erwiesen diese Veränderungen zu beurteilen, auch deshalb, weil uns eine angemessene Darstellung der besonderen Rolle der intermediären Institutionen fehlt, die über die Standardanforderung “die Bürger mit dem politischen System zu verbinden” hinausgeht. Der Vortrag wird eine solche Darstellung anbieten und außerdem normative Kriterien vorschlagen, um das Funktionieren vermittelnder Kräfte (angemessen) beurteilen zu können.
Jan-Werner Müller: Die kritische Infrastruktur der Demokratie
Dienstag, 9. März 2021 | 19 Uhr | hiig.de
Jan-Werner Müller ist Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Princeton University und ist Mitbegründer des European College of Liberal Arts (ECLA; heute: Bard College Berlin). Neben zahlreichen veröffentlichten Beiträgen in der internationalen Presse ist Müller Autor verschiedener Monografien wie “Contesting Democracy: Political Ideas in Twentieth-Century Europe” (2013), “Was ist Populismus? Ein Essay” (2016) oder “Furcht und Freiheit. Für einen anderen Liberalismus” (2019). Sein Essay “Was ist Populismus?” wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und gilt als zentrales Werk zum Verständnis zeitgenössischer politischer Entwicklungen. Aktuell entwickelt Müller eine Neubeurteilung vermittelnder Institutionen in der Demokratie, die er im Vortrag näher beleuchten wird.
Making sense of the digital society
Der derzeit rapide voranschreitende technologische Wandel ruft enorme Ungewissheiten hervor. Umfassende Erklärungen werden notwendig, um die Veränderungen besser verstehen und eine gemeinsame Zukunft gestalten zu können. Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) führen daher auch in diesem Jahr die 2017 ins Leben gerufene Redenreihe Making sense of the digital society fort. Ziel ist es, eine europäische Perspektive auf den gegenwärtigen Transformationsprozess unserer Zeit und dessen gesellschaftliche Auswirkungen zu entwickeln.
DIGITAL SOCIETY VORTRÄGE
Diese exklusive Vorlesungsreihe entwickelt eine europäische Perspektive zu den aktuellen Transformationsprozessen innerhalb unserer Gesellschaft.
DIGITALER SALON
Einmal im Monat laden wir ausgewählte Gäste ein, um gemeinsam mit dem Publikum über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft zu sprechen.
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