Interkulturelle Visionen von Künstlicher Intelligenz: japanisch-deutsche Konferenz in Berlin
Vom 11. bis 13. Mai 2022 findet die internationale Konferenz „Artificial Intelligence and the Human: Cross-Cultural Perspectives on Science and Fiction” in Berlin statt. Auf ihr geben Wissenschaftler*innen einen umfassenden Einblick in kulturspezifische Vorstellungen von Künstlicher Intelligenz (KI). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an dem Eröffnungsvortrag der Konferenz am Mittwochabend, den 11. Mai, im Spreespeicher Berlin teilzunehmen. Die Konferenz wird vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG), dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDZB) und der Waseda Universität Tokyo mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgerichtet.
Seit Jahrtausenden prägen Fantasien über intelligente Maschinen unsere Erwartungen, Hoffnungen und Ängste. Allzu oft weichen diese Vorstellungen von der Realität ab und verwischen die Grenze zwischen Wissenschaft und Fiktion. In den Räumlichkeiten des JDZB diskutieren internationale Wissenschaftler*innen auf der Konferenz, wie diese Visionen von Künstlicher Intelligenz auf der ganzen Welt politische, wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Debatten beeinflussen. Im Zentrum steht die Frage, was wir aus den Diskursen zu empfindungsfähigen Maschinen über unser eigenes Selbstverständnis als Menschen lernen können. Inwiefern projizieren wir unsere eigenen Wünsche auf Maschinen und warum wollen wir überhaupt die vielfältigen kognitiven Fähigkeiten des Menschen künstlich nachbilden?
„Die Konferenz zeichnet sich besonders durch ihren interkulturellen Ansatz aus”, erklärt Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Forschungsdirektorin des HIIG. „Im Fokus steht der Vergleich von ‚östlichen’ und ‚westlichen’ Vorstellungen von Künstlicher Intelligenz, wie sie beispielsweise in literarischen, philosophischen oder filmischen Repräsentationen vorkommen”, kommentiert sie weiter. Ihr zufolge lässt sich anhand solcher kulturübergreifender Fiktionen gut analysieren, wie weltweit unterschiedliche Verständnisse eines menschlichen Bewusstseins oder eines freien Willens definiert werden.
HIIG-Redenreihe als öffentlicher Konferenzauftakt
Zum Eröffnungsvortrag der Konferenz mit dem Titel „Wie die Welt intelligente Maschinen wahrnimmt” sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Mittwoch, 11. Mai, um 19 Uhr,
im Spreespeicher Berlin, Stralauer Allee 2.
Hier berichtet Dr. Kanta Dihal von der Universität Cambridge über aktuelle Forschungsergebnisse an der Schnittstelle zwischen Künstlicher Intelligenz, Wissenschaftskommunikation, Kolonialismus, Literatur und Science Fiction. Anhand nicht-westlicher Darstellungen von intelligenten Maschinen erklärt sie, wie viele Perspektiven aus verschiedenen Kulturen im aktuellen Diskurs um KI marginalisiert werden. Mit ihrem Vortrag regt sie dazu an, über ethische Probleme und Vorurteile in neuen Technologien nachzudenken. Die Veranstaltung findet im Rahmen der HIIG-Redenreihe „making sense of the digital society” statt, die in Kooperation mit der Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) organisiert wird. Die Teilnahme ist kostenlos.
Weitere Informationen
Konferenzübersicht | Auftaktveranstaltung mit Kanta Dihal | Blogbeitrag zum Thema
Ansprechpartner für Presse
Journalist*innen sind herzlich eingeladen, auf Anfrage an der japanisch-deutschen Konferenz teilzunehmen. Es besteht die Möglichkeit, mit internationalen Expert*innen ins Gespräch zu kommen und sie über die kulturell diversen Sichtweisen auf Künstliche Intelligenz zu befragen.
Frederik Efferenn | Tel. +49 30 200 760 82 | presse@hiig.de
Über das HIIG
Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) erforscht die Entwicklung des Internets aus einer gesellschaftlichen Perspektive, um die damit einhergehende Digitalisierung aller Lebensbereiche besser zu verstehen. Als erstes Forschungsinstitut in Deutschland mit einem Fokus auf Internet und Gesellschaft hat das HIIG ein Verständnis erarbeitet, das die Einbettung digitaler Innovationen in gesellschaftliche Prozesse betont. Basierend auf dieser transdisziplinären Expertise und als Teil des Global Network of Interdisciplinary Internet & Society Research Centers will das HIIG eine europäische Antwort auf den digitalen Strukturwandel entwickeln.
Das HIIG wurde 2011 von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Universität der Künste Berlin (UdK) und vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gegründet mit dem Hans-Bredow-Institut Hamburg als integrierter Kooperationspartner. Die Forschungsdirektor*innen des Instituts sind Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Prof. Dr. Björn Scheuermann, Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer und Prof. Dr. Wolfgang Schulz.