Zum Inhalt springen
10 August 2015

Cyberkriminalität im Fokus der Vereinten Nationen – Ein Bericht von der UNODC Konferenz in Doha

Seit 60 Jahren bemühen sich die Vereinten Nationen um eine effektive Bekämpfung von transnationalen Kriminalitätserscheinungen und versuchen gleichzeitig grund- und menschenrechtliche Standards bei der Bekämpfung und Verfolgung von Straftaten international zu etablieren. Der 13. Strafrechtskongresses des United Nations Office on Drugs and Crime Prevention (UNODC) hat im April 2015 Vertreter von internationalen Organisationen, UN-Mitgliedstaaten sowie Experten aus Wissenschaft und Praxis in Doha (Katar) zusammengebracht.

Der Doha-Kongress setzte die Bekämpfung von Cyberkriminalität auf internationaler Ebene nach dem Bangkok-Kongress (2005) und dem Salvador-Kongress (2010) bereits zum dritten Mal in Folge auf die Agenda. Obwohl die internationale Gemeinschaft den Versuch eine globale Konvention gegen Cyberkriminalität zu verabschieden aufgegeben zu haben scheint, sind transnationale Ansätze auf vielfältigen Ebenen zu erkennen und zeigen erste Erfolge.

Besonders interessant zu sehen war auf dem Kongress, dass die Vertreter der Schwellenländer mit großem Selbstbewusstsein auftraten und einen Führungsanspruch der westlichen Welt nicht ohne Weiteres anerkannten. Bezüglich Fragen der internationalen Organisation und Zusammenarbeit bei der Kriminalitätsbekämpfung war das Interesse an einer Kooperation zwar sehr ausgeprägt. Die Entscheidungen darüber, welche Verhaltensweisen zukünftig zu kriminalisieren bzw. entkriminalisieren sein sollten, bedürfen aber noch ausgiebiger Verhandlungen zischen den verschiedenen Kontinenten und Rechtskreisen.

Ein ausführlicher Kongressbericht von Adrian Haase ist soeben in der Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik erschienen.

Den kompletten Text finden Sie hier zum Download: Haase, ZIS 7-8/2015, S. 422

Foto: User:Colin / Wikimedia CommonsCC-BY-SA 4.0

Dieser Beitrag ist Teil der regelmäßig erscheinenden Blogartikel der Doktoranden des Alexander von Humboldt Institutes für Internet und Gesellschaft. Er spiegelt weder notwendigerweise noch ausschließlich die Meinung des Institutes wieder. Für mehr Informationen zu den Inhalten dieser Beiträge und den assoziierten Forschungsprojekten kontaktieren Sie bitte info@hiig.de.

Dieser Beitrag spiegelt die Meinung der Autorinnen und Autoren und weder notwendigerweise noch ausschließlich die Meinung des Institutes wider. Für mehr Informationen zu den Inhalten dieser Beiträge und den assoziierten Forschungsprojekten kontaktieren Sie bitte info@hiig.de

Adrian Haase, Dr.

Ehem. Doktorand: Globaler Konstitutionalismus und das Internet

Auf dem Laufenden bleiben

HIIG-Newsletter-Header

Jetzt anmelden und die neuesten Blogartikel einmal im Monat per Newsletter erhalten.

Forschungsthema im Fokus Entdecken

Plattform Governance

In unserer Forschung zur Plattform Governance untersuchen wir, wie unternehmerische Ziele und gesellschaftliche Werte auf Online-Plattformen miteinander in Einklang gebracht werden können.

Weitere Artikel

Eine Hand hält Kopfhörer in der Hand – ein Symbol für die wachsende Rolle von KI am Mikrofon und die Zukunft digitaler Audioinhalte.

KI am Mikrofon: Die Stimme der Zukunft?

Von synthetischen Stimmen bis hin zu automatisch erstellten Podcast-Folgen – KI am Mikrofon revolutioniert die Produktion digitaler Audioinhalte.

Das Titelbild zeigt eine Reihe von roten Flaggen auf Stangen, die in einem strukturierten Muster angeordnet sind. Das Bild stellt eine visuelle Metapher für die Community Notes dar, die als Werkzeug zur Überprüfung von Informationen dienen.

Haben Community Notes eine Parteipräferenz?

Dieser Artikel analysiert, ob Community Notes Desinformation eindämmen oder ob ihre Verteilung und Bewertung politische Tendenzen widerspiegeln.

Ein Mann in schwarzer Jacke steht in einem blau beleuchteten Raum. Das symbolisiert die Anwendung von People Analytics am Arbeitsplatz.

Wie People Analytics die Wahrnehmung von Fairness am Arbeitsplatz beeinflusst

People Analytics am Arbeitsplatz kann die Beziehung und das Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften beeinflussen.