Unsere vernetzte Welt verstehen
Cyberkriminalität im Fokus der Vereinten Nationen – Ein Bericht von der UNODC Konferenz in Doha
Seit 60 Jahren bemühen sich die Vereinten Nationen um eine effektive Bekämpfung von transnationalen Kriminalitätserscheinungen und versuchen gleichzeitig grund- und menschenrechtliche Standards bei der Bekämpfung und Verfolgung von Straftaten international zu etablieren. Der 13. Strafrechtskongresses des United Nations Office on Drugs and Crime Prevention (UNODC) hat im April 2015 Vertreter von internationalen Organisationen, UN-Mitgliedstaaten sowie Experten aus Wissenschaft und Praxis in Doha (Katar) zusammengebracht.
Der Doha-Kongress setzte die Bekämpfung von Cyberkriminalität auf internationaler Ebene nach dem Bangkok-Kongress (2005) und dem Salvador-Kongress (2010) bereits zum dritten Mal in Folge auf die Agenda. Obwohl die internationale Gemeinschaft den Versuch eine globale Konvention gegen Cyberkriminalität zu verabschieden aufgegeben zu haben scheint, sind transnationale Ansätze auf vielfältigen Ebenen zu erkennen und zeigen erste Erfolge.
Besonders interessant zu sehen war auf dem Kongress, dass die Vertreter der Schwellenländer mit großem Selbstbewusstsein auftraten und einen Führungsanspruch der westlichen Welt nicht ohne Weiteres anerkannten. Bezüglich Fragen der internationalen Organisation und Zusammenarbeit bei der Kriminalitätsbekämpfung war das Interesse an einer Kooperation zwar sehr ausgeprägt. Die Entscheidungen darüber, welche Verhaltensweisen zukünftig zu kriminalisieren bzw. entkriminalisieren sein sollten, bedürfen aber noch ausgiebiger Verhandlungen zischen den verschiedenen Kontinenten und Rechtskreisen.
Ein ausführlicher Kongressbericht von Adrian Haase ist soeben in der Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik erschienen.
Den kompletten Text finden Sie hier zum Download: Haase, ZIS 7-8/2015, S. 422
Foto: User:Colin / Wikimedia Commons, CC-BY-SA 4.0
Dieser Beitrag ist Teil der regelmäßig erscheinenden Blogartikel der Doktoranden des Alexander von Humboldt Institutes für Internet und Gesellschaft. Er spiegelt weder notwendigerweise noch ausschließlich die Meinung des Institutes wieder. Für mehr Informationen zu den Inhalten dieser Beiträge und den assoziierten Forschungsprojekten kontaktieren Sie bitte info@hiig.de.
Dieser Beitrag spiegelt die Meinung der Autorinnen und Autoren und weder notwendigerweise noch ausschließlich die Meinung des Institutes wider. Für mehr Informationen zu den Inhalten dieser Beiträge und den assoziierten Forschungsprojekten kontaktieren Sie bitte info@hiig.de
Jetzt anmelden und die neuesten Blogartikel einmal im Monat per Newsletter erhalten.
Plattform Governance
Musk, X und die AfD: Profitiert Alice Weidel?
Wir analysieren den plötzlichen Anstieg von Alice Weidels Reichweite auf X und den möglichen Einfluss von Elon Musk.
Wissenschaftsfeindlichkeit: Was wir wissen und was wir gegen sie tun können
Das KAPAZ-Projekt unterstützt Forschende bei Wissenschaftsfeindlichkeit mit Kommunikationstraining, institutioneller Hilfe und Sensibilisierungsmaßnahmen.
Plattformdaten und Forschung: Zugangsrechte als Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit?
Neue Digitalgesetze gewähren Forschenden Zugangsrechte zu Plattformdaten, doch strikte Vorgaben werfen Fragen zur Wissenschaftsfreiheit auf.