Media communication between complexity and simplification
The Alexander von Humboldt Institute for Internet and Society organises the conference “Media Communication between Complexity and Simplification. Theory, Methods, Practice” on behalf of the German Communication Association (Deutsche Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft) and their respective sections Media Sociology and Computer-Mediated Communication. The conference is scheduled for 5 to 7 November 2015 and will be held in German. Please find more information below.
The conference starts with evening lectures interrogating concepts and methods for understanding and examining today’s complex societies in face of digital media and big data. They are hosted by the British Embassy in Berlin.
Thema
Medien und Kommunikation befinden sich offenkundig im andauernden Umbruch. Damit einher gehen Wechselbewegungen zwischen Komplexität und Vereinfachung in den Gegenstandsfeldern sowie in den Theorien und Methoden aktueller Kommunikationswissenschaft und Medienforschung. Informationsangebote vielfältigen sich in ihrer Zahl, vereinheitlichen sich aber inhaltlich; Medienhandeln nimmt einerseits sehr unterschiedliche Formen an, bewegt sich andererseits aber innerhalb einer überschaubaren Zahl von Kommunikationsmodi und Plattformen; Medienorganisationen differenzieren sich zum einen aus und fusionieren zum anderen miteinander. Ebenso gehört der Umgang mit zunehmenden Handlungsoptionen in algorithmisch sortierten Angeboten, mit wachsenden Kreisen potentieller Interaktionspartner als auch mit vorstrukturierten Kommunikationsmustern zur alltäglichen Erfahrung.
Der Wunsch, die Bedingungen, Prozesse und Konsequenzen solcher kommunikativen Vorgänge und medialen Strukturveränderungen in ihrer Komplexität erfassen zu wollen, um ihre Varianz und Variabilität adäquat abzubilden und zu verstehen, führt indessen zu Komplikationen in theoretischer, methodischer und forschungspraktischer Hinsicht. Sie verlangen, so scheint es, häufig eine Beschränkung der zu betrachtenden Aspekte und zu untersuchenden Sachverhalte.
Die Tagung hat das Ziel, mediale Prozesse und kommunikatives Handeln zwischen Komplexitätszunahme und Komplexitätsreduktion zu diskutieren. Dazu soll die Vielfalt entsprechender theoretischer, methodischer und praktischer Zugänge in der Kommunikationswissenschaft und Medienanalyse zusammengebracht werden.
Programm
Donnerstag, 5. November 2015
Doktorandinnenkolloquium
WZB Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Reichpietschufer 50, 10785 Berlin-Tiergarten (geschlossene Veranstaltung)
10:00 – 10:15 | Begrüßung Tagesmoderation: Jessica Einspänner-Pflock |
10:15 – 11:00 | Katrin Tonndorf, Universität Passau: „Hypervideo zur Unterstützung von Bewegungstraining: Eine Untersuchung der Nutzung und Wirkung von nichtlinearen Videostrukturen in der Rehabilitation von Krebspatienten“ Response: Irene Neverla und Imke Hoppe |
11:00 – 11:45 | Sonia Robak, Universität Erfurt: „Intimacy at a Distance noch näher. Ein Beitrag zu parasozialen Aktivtäten mit Personae als Alltagsbegleiter im Kontext der sozialen Netzwerke“ Response: Christoph Neuberger |
11:45 – 12:15 | Kaffeepause |
12:15 – 13:00 | Jeannine Teichert, Universität Erfurt: „Mediatisierung sozialer Beziehungen. Eine intra- und intergenerationelle Perspektive“ Response: Christine Linke |
13:00 – 14:00 | Mittagspause |
14:00 – 14:45 | Gina Schad, Universität Siegen: „Neue Öffentlichkeiten und Privatheit: Grenzverschiebung der Konstrukte durch digital-technische Entwicklungen als Herausforderung für die Zivilgesellschaft“ Response: Jeffrey Wimmer |
14:45 – 15:30 | Sandra Hölbling-Inzko, Alpen-Adria-Universität Klagenfurth: „Struktur und Form von gemeinschaftlicher Wissensproduktion im Internet am Beispiel der Question-and-Answer-Plattform Stack Exchange“ Response: Merja Mahrt |
15:30 – 16:00 | Kaffeepause |
16:00 – 16:45 | Katharina Esau, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: „Argument, Emotion, Narration, Humor und ihr Einfluss auf kommunikativen Anschluss in der Online-Deliberation“ Response: Nina Springer |
Auftaktveranstaltung
Britische Botschaft in Berlin, Wilhelmstraße 70-71, 10117 Berlin-Mitte
19:00 – 21:00 | Making sense of big data Die Tagung wird am Donnerstag, den 5. November 2015, mit einem abendlichen Keynote-Dialog in der Britischen Botschaft starten. Mike Savage (LSE) und Isabelle Sonnenfeld (Google News Lab) beschäftigen sich in ihren Dialogvorträgen mit den komplexen Bedeutungen und Auswirkungen von digitalen Medien und Big Data für moderne Gesellschaften. |
Freitag, 6. November 2015
Fachgruppentagung (Tag 1)
Universität der Künste, Medienhaus, Grunewaldstraße 2-5, 10823 Berlin-Schöneberg
9:00 – 9:30 | Registrierung und Kaffee | |
9:30 – 10:00 | Begrüßung durch die FachgruppensprecherInnen und die Tagungsorganisatoren | |
10:00 – 11:30 | Panel 1: Medienkommunikation zwischen Komplexität und Vereinfachung: Theoretische Perspektiven | |
11:30 – 11:45 | Pause | |
11:45 – 13:15 | Panel 2a: Medienarrangements | Panel 2b: Mediennutzung |
13:15 – 14:15 | Mittagessen | |
14:15 – 16:15 | Panel 3a: Öffentlichkeiten | Panel 3b: Medienaneignung |
16:15 – 16:45 | Kaffee | |
16:45 – 18:15 | Panel 4a: Big Data | Panel 4b: Methoden |
18:15 – 18:30 | Pause | |
18:30 – 19:00 | FG-Sitzung Computervermittelte Kommunikation | FG-Sitzung Soziologie der Medienkommunikation |
ab 19:30 | Abendessen (nicht in der Tagungsgebühr enthalten) |
Samstag, 7. November 2015
Fachgruppentagung (Tag 2)
Universität der Künste, Medienhaus, Grunewaldstraße 2-5, 10823 Berlin-Schöneberg
09:00 – 09:30 | Registrierung und Kaffee | |
09:30 – 11:00 | Panel 5a: Mobile Kommunikation | Panel 5b: Netzöffentlichkeiten |
11:00 – 11:30 | Pause | |
11:30 – 12:30 | Panel 6a: Medienökonomie | Panel 6b: Interpersonale Kommunikation |
12:30 – 13:00 | Abschluss durch die FachgruppensprecherInnen und Tagungsorganisatoren |
Programmdetails zur Tagung
Unten finden Sie die Vorträge zu den einzelnen Panels aufgelistet. Ein detaillierteres Programm wird vor der Konferenz veröffentlicht.
Panel 1 (Plenarvorträge): Medienkommunikation zwischen Komplexität und Vereinfachung: Theoretische Perspektiven (Moderation: Jeffrey Wimmer) Marian Adolf (Zeppelin Universität Friedrichshafen): Über den Umgang mit Komplexität in der kommunikationswissenschaftlichen Theorienbildung: Prinzipienbasierte Konzeptualisierungen Christian Schwarzenegger/Susanne Kinnebrock (beide Universität Augsburg): Komplexität und Vereinfachung in der Perspektive von Wandel und Kontinuität Alexander Görke (FU Berlin): Medienevolutionen: Komplexität, Kontingenz und Risiken |
Panel 2a: Medienarrangements (Moderation: Cornelius Puschmann) Andreas Hepp (Universität Bremen): Kommunikative Komplexität analysieren: Netzwerk, Assemblage, Figuration Maren Hartmann (UdK Berlin): Eine Kommunikations- und Medienwissenschaft ohne Medien? Andreas Bischof/Michael Heidt (beide TU Chemnitz): Die Verkomplizierung des Komplexen. Latours Unterscheidung “komplex/kompliziert” als Perspektive auf die Genese von Kommunikations- und Medientechnologien |
Panel 2b: Mediennutzung (Moderation: Monika Taddicken) Sevda Can Arslan (Universität Mannheim): Komplexitätsreduktion online: „Vertrauen“ statt „Glaubwürdigkeit“: Für eine theoretische Konzeptualisierung von kognitiven Heuristiken als Gründe für Vertrauen Philipp Masur (Universität Hohenheim): WhatsApp oder doch lieber Threema? Privatheitsbedenken und Datenschutzerwägungen bei der Auswahl von Online-Kommunikationsmedien Christian Strippel, Ada Fehr, Alexandra Keiner (alle FU Berlin): Verteilte Aufmerksamkeit: Formen des Umgangs mit Komplexität während der Second-Screen-Nutzung |
Panel 3a: Öffentlichkeiten (Moderation: Marian Adolf) Bartosz Wilczek/Stephan Ruß-Mohl (beide Universität Lugano): Herd Behavior in News Markets: How Journalists Reduce Complexity and Drive Mediatized Scandals Annie Waldherr (FU Berlin): Vernetzung, Dynamik, Selbstorganisation: Öffentlichkeit als komplexes, adaptives System Jeffrey Wimmer (TU Ilmenau): Medien-Öffentlichkeit als komplexes ,Moving-Target’ Christoph Neuberger (LMU München): Die Rückkehr der Masse: Zur Analyse interaktiver Massenphänomene im Internet |
Panel 3b: Medienaneignung (Moderation: Jessica Einspänner-Pflock) Sigrid Kannengießer (Universität Bremen): Das Reparieren von Medientechnologien zwischen Komplexität und Vereinfachung Elizabeth Prommer/Susanne Eichner (beide Universität Rostock): Von der Mediennutzung zu “Doing Media”: Multiperspektivität als Theorie- und Forschungskonzept Corinna Peil (Universität Salzburg): Mediennutzung im Spannungsfeld von Konvergenz und De-Konvergenz: Zur Ambivalenz medienbezogener Praktiken in digitalen Medienumgebungen Laura Sūna (FU Berlin): Populärkulturelle Partizipationspratiken: Die Konzeptualisierung vermeintlich nicht-politischer gesellschaftlicher Teilhabe in mediatisierten Welten |
Panel 4a: Big Data (Moderation: Maren Hartmann) Cornelius Puschmann (HIIG): Sozialwissenschaften durch Big Data? Ein “systematic review” zu Methoden, Daten und Fragestellungen der Computational Social Science Merja Mahrt (HHU Düsseldorf): Big Data vs. Small Data? Erforschung digitaler Kommunikation zwischen Komplexität und Vereinfachung Andreas Breiter/Andreas Hepp (beide Universität Bremen): Digitale Spuren: Möglichkeiten der „bedeutungsvollen“ Analyse von komplexen Online-Daten |
Panel 4b: Methoden (Moderation: Julia Niemann) Katja Kaufmann (Österreichische Akademie der Wissenschaften): Mobil, vernetzt, geräteübergreifend: Die Komplexität alltäglicher Smartphone-Nutzung als methodische Herausforderung Imke Hoppe/Ines Lörcher/Irene Neverla/Bastian Kießling (alle Universität Hamburg): Gespräch zwischen vielen oder Monologe von einzelnen? Das Konzept “Interaktivität” und seine Eignung für die inhaltsanalytische Erfassung der Komplexität von Online-Kommentaren |
Panel 5a: Mobile Kommunikation (Moderation: Christian Strippel) Peter Gentzel (Universität Leipzig): Mobile Kommunikationspraktiken zwischen Komplexität und Vereinfachung: Empirische Befunde und interdisziplinäre Diskussionsräume Stephan Görland (Universität Rostock): Katalysator des Lebenstempos? Mobiler Medienkonsum und soziale Beschleunigung Bernadette Kneidinger-Müller (Universität Bamberg): Die neue Mehrdimensionalität interpersonaler Kommunikation. Kommunikatives Handeln im Spannungsfeld zwischen Mobil- und Face-to-Face-Kommunikation |
Panel 5b: Netzöffentlichkeiten (Moderation: Annie Waldherr) Mario Anastasiadis/Jessica Einspänner-Pflock (beide Universität Bonn): Vereinfachung oder Verflachung? Politische Kommunikation auf und mit Twitter aus Sicht politisch interessierter NutzerInnen Ilka Jakobs/Johannes Beckert (beide Universität Mainz): Pöbeln, weil es alle andern auch tun? Zur Komplexität der Beteiligungsmechanismen an Shitstorms Mirco Saner/Vincenzo Francolino/Philipp Kuntschik (alle HTW Chur): Gemeckere auf Knopfdruck. Komplexitätsreduktion durch computerunterstützte Inhaltsanalyse nationaler Medienkritik |
Panel 6a: Medienökonomie (Moderation: Elizabeth Prommer) Christopher Buschow/Carsten Winter (beide HMTM Hannover): Die neue Komplexität vernetzten Medienmanagements Elfriede Fürsich (FU Berlin): Innovation als Ideologie: Die kulturelle Logik und politische Ökonomie des jüngsten Medienwandels am Beispiel Berlins |
Panel 6b: Interpersonale Kommunikation (Moderation: Sigrid Kannengießer) Rosina Bischur/Christian Strippel (beide FU Berlin): Doppelte Kontingenz Online: Der Umgang mit Komplexität am Beispiel der Dating-App Tinder Julia Niemann/Anja Briehl/Michael Schenk (alle Universität Hohenheim): Parasoziale Interaktion und Beziehung im Social Web. Konzeptionelle Erweiterung und empirische Befunde |
Veranstaltungsort
Doktorandenkolloquium WZB Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Reichpietschufer 50 10785 Berlin-Tiergarten | Auftaktveranstaltung Britische Botschaft in Berlin Wilhelmstraße 70-71 10117 Berlin-Mitte | Tagung Universität der Künste, Medienhaus Grunewaldstraße 2-5 10823 Berlin-Schöneberg |
Teilnahme
Die Anmeldung für die Tagung ist bis zum 1. November 2015 auf dieser Seite möglich (Early Bird Tarife verlängert bis zum 04.10.15). Anmeldung und Bezahlung vor Ort werden nicht möglich sein. Sollten Sie Fragen oder Probleme mit den Anmeldeformalitäten haben, wenden Sie sich bitte an Christian Pentzold (christian.pentzold@hiig.de).
Organisation
Für die Fachgruppe Computervermittelte Kommunikation der DGPuK
Christina Schumann (christina.schumann@tu-ilmenau.de)
Monika Taddicken (m.taddicken@tu-braunschweig.de)
Für die Fachgruppe Soziologie der Medienkommunikation der DGPuK
Jeffrey Wimmer (jeffrey.wimmer@tu-ilmenau.de)
Marian Adolf (marian.adolf@zu.de)
Sigrid Kannengießer (sigrid.kannengiesser@uni-bremen.de)
Für das ausrichtende Institut Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft
Christian Katzenbach (katzenbach@hiig.de)
Christian Pentzold (christian.pentzold@hiig.de)
Mit freundlicher Unterstützung von
DIGITAL SOCIETY LECTURES
This high-profile lecture series thrives to develop a European perspective on the processes of transformation that our societies are currently undergoing.
DIGITALER SALON
Once a month we publicly discuss the impact of digitalisation on the society. Therefore we invite special guests and engage in a dialogue with the audience.
NEWSLETTER
Be the first to learn about our new events and exciting research results.