Partizipation per Petition: Tagung zur Beteiligung in einer digitalen Gesellschaft
- Tagung zu “Chancen und Risiken der gesellschaftlichen Partizipation” mit internationalen Wissenschaftlern in der Friedrich-Ebert-Stiftung
- Vorstellung der Studie zu Nutzern und ihrer Motivation auf der ePetitionsplattform des Deutschen Bundestages
Zwei Jahre nach seinem Eröffnungssymposium bringt das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) vom 22. – 23. November international renommierte Forscher unter dem Titel “Chancen und Risiken der gesellschaftlichen Partizipation” zusammen. Im Rahmen dieser Tagung mit über 250 erwarteten Gästen werden auch die ersten Ergebnisse der Studie zur Nutzung der ePetitionsplattform des Deutschen Bundestages vorgestellt.
In Deutschland können Bürger ePetitionen auf der Plattform: https://epetitionen.bundestag.de
einstellen und digital ihre Stimme zur Petition abgeben. Sobald auf dieser Plattform 50.000 Online-Unterschriften in einem bestimmten Zeitraum eingegangen sind, muss das Thema vom Petitionsausschuss des Bundestages behandelt werden.
Doch wer die etwa 1,3 Millionen Nutzer der Plattform mit ihren insgesamt etwa 3,5 Millionen Unterschriften waren und was sie zur Beteiligung motivierte, blieb bisher unerforscht. Mit Unterstützung des Deutschen Bundestags konnte diese Umfrage durch den Kooperationspartner des HIIG, das Hans-Bredow-Institut Hamburg im August 2013 initiiert werden.
“Am Thema Partizipation im Internet lassen sich die vielfältigen Forschungsfragen und Herausforderung der Internetforschung festmachen.”, so Wolfgang Schulz, Direktor des HIIG und des Hans-Bredow-Instituts Hamburg im Vorfeld der Konferenz. “Im Institut für Internet und Gesellschaft wollen wir uns genau solchen disziplinübergreifenden Themen widmen, die sowohl kommunikations- und politikwissenschaftliche, juristische aber auch ökonomische und technische Expertise brauchen.”
Helen Margetts, Direktorin des renommierten Oxford Internet Institute, wird die Ergebnisse der
ePetition-Studie mir ihrem Vortrag zur Online-Partizipation in Großbritannien ergänzen und die Möglichkeit einer Gegenüberstellung bieten. Die anschließende Paneldiskussion wird besonders den Einfluss digitaler Bürgerbeteiligung auf die demokratische Struktur Deutschlands diskutieren: Bewahrheitet sich das zuvor in der Studie untersuchte “Partizipationsparadox” und sind die ePetitionen am Ende wenig mehr als “eine schöne und bunte Mogelverpackung der parlamentarischen Demokratie”, wie es einer der Teilnehmer der Umfrage formuliert hat?
Der öffentliche Teil der Tagung in der Friedrich-Ebert-Stiftung wird von 14:30 – 18:00 Uhr auch im Livestream auf www.hiig.de übertragen.
Am Donnerstag, 21.11.2013, versammelt das HIIG bereits internationale Nachwuchswissenschaftler im Bereich Internet und Gesellschaft zum 2. Early Stage Researcher Colloquium (ESRC). In von den HIIGDoktoranden gestalteten Workshops werden sich die Forscher mit Themen wie Online- Aktivismus, Selbstregulierung und Recht im Internet oder internet-basierter Innovationen und Unternehmertum befassen.
“Eines der Hauptziele des Instituts”, so Thomas Schildhauer, Direktor des HIIG, “ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich Internet und Gesellschaft. Das ESCR soll Nachwuchsforschern über die Fachdisziplinen eine Plattform bieten, sich zu ihren Themen auszutauschen und zu vernetzen.”
Programm “Chancen und Risiken der gesellschaftlichen Partizipation” am 22.11.2013
09:00 – 10:00 Begrüßung und Keynote
10:15 – 11:30 Workshop Sessions: Participation – Enabling or Hindering Democracy? /
Making Political Participation Effective / Open Source Hardware
12:45 – 14:00 Concluding Session: How much difference can technology make?
Öffentliche Programmpunkte:
14:30 – 14:45 Begrüßung
14:45 – 16:00 Wissenschaftliche Studien: Partizipation in demokratischen Strukturen
16:30 – 18:00 Podiumsdiskussion: Perspektiven politischer Partizipation in Deutschland
Über das Institut:
Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft möchte zu einem besseren Verständnis des Wechselverhältnisses zwischen Internet und Gesellschaft beitragen und dabei die digitale, vernetzte Zukunft für alle mitgestalten. Das Institut für Internet und Gesellschaft wurde 2012 von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität der Künste Berlin sowie dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gegründet, zusammen mit dem Hans-Bredow-Institut für Medienforschung in Hamburg als integriertem Kooperationspartner.