Auch wenn das Internet für viele marginalisierte gesellschaftliche Gruppen (#metoo, #metwo, #schauhin, #ThingsDisabledPeopleKnow) Raum für kommunikative Selbstverwirklichung, Reichweite und Allianzen bietet, sind diese Gruppen zugleich in dieser digitalen Welt nach wie vor in besonderem Maße von Diskriminierung betroffen. Digitale Gewalt und hate speech sind im Netz präsent (vgl. Frey 2020), manifestiert in etablierten Mustern von Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung, Trans‑ und Homophobie.Als spezifische Form von digitaler Gewalt spiegelt hate speech so die etablierten gesellschaftlichen Ausschlussysteme von sex und gender,class, race und ethnicity,language, age, ability und lookism (vgl. Kettemann/Mosene 2019). Darüber hinaus erhöht die Zugehörigkeit zu mehr als einer marginalisierten Gruppe, die im Netz angefeindet wird, die Gefahr, Opfer digitaler Gewalt zu werden. Hinzu kommen Filterblasen und Echokammerneffekte (vgl. z.B. Rau/Stier 2019), sowie Technologien und Algorithmen, die einer Aufmerksamkeitslogik folgen und nicht selten das Gesagte lautverstärken (vgl. z.B. Whittaker et al. 2021).