Digitale vernetzte Medien und Kommunikationsangebote gehören in vielen Teilen der Welt, nicht nur in den entwickelten Ländern, zusehends zum Alltag. Immer weniger Tätigkeiten können ausgeübt werden, ohne dass diese direkt auf Medien angewiesen sind beziehungsweise mehr oder weniger indirekt mit Medien und medienvermittelten Daten, Interaktionen und Beziehungen in Verbindung stehen. In dieser mediation of everything kulminiert der langfristige, diskontinuierliche und kulturell unebene Transformationsprozess hin zur Mediatisierung. Die stetig neuen medialen Anwendungen und Dienste, die fast überall zugänglich sind, bedingen für die Mitglieder moderner Gesellschaften vermehrt die Teilhabe am kulturellen und politischen Leben. Diesen Medien kommt somit eine Schlüsselrolle zu, weil sie zum einen kommunikative Möglichkeiten steigern und soziale Aktivitäten verändern und weil sich zum anderen gesellschaftliche Akteure an die Logiken medialer Kommunikationsformen anpassen, um öffentlich präsent und relevant zu bleiben. Mediatisierung ist, so gesehen, Normalität und Norm zugleich...