Dieser Sammelband-Beitrag diskutiert Theorien von Öffentlichkeit im Kontext von sozialen Medien und Online-Plattformen. Dabei Öffentlichkeit im Anschluss an Elisabeth Klaus als Selbverständigungsprozess der Gesellschaft verstanden. Es wird argumentiert, dass Mehr-Ebenen-Modelle von Öffentlichkeit in Hinblick auf dynamische Online-Kommunikation keineswegs obsolet werden. Im Gegenteil: Fasst man die Ebenen-Differenzierung als Prozesse unterschiedlicher Komplexität, erweist es sich als instruktives Modell, um die enorme Dynamik von vernetzten Öffentlichkeiten in den Griff zu kriegen: Indem es verschiedene Kommunikationsformen eben nicht getrennt, sondern als in verschiedenen Ebenen differenzierbare Phänomene behandelt, kann es die „Skalierung“ von Öffentlichkeiten von kleinen Gesprächen zu großen Diskursen, von individueller Bedeutung zu gesellschaftlicher Relevanz (und zurück) vielschichtig beschreiben.