Wahlkompass Digitales: Online-Tool to compare election programmes
- The “Wahlkompass Digitales” guides voters through the digital topics of the German Federal Elections in 2017.
- Researchers of the Alexander von Humboldt Institute for Internet and Society (HIIG) analysed the election programmes regarding topics like data protection, eGovernment and cybersecurity. The online tool facilitates the comparison of the parties.
- HIIG-researcher Christian Djeffal: “Digital topics have an increased importance this year as compared to the elections 2013. The tool shows this in regards to egovernment and the digitization of administration.”
Berlin, 24. Juli 2017 – Mit wenigen Klicks können Wählerinnen und Wähler ab heute herausfinden, wie die aussichtsreichen Parteien sich zu digitalen Themen bei der Bundestagswahl positionieren. Dafür hat das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) zusammen mit der Süddeutschen Zeitung den Wahlkompass Digitales ins Leben gerufen. Das Online-Tool ermöglicht zu einer Vielzahl an Themen wie Netzinfrastruktur, Medienkompetenz und Datenschutz, die Wahlprogramme der etablierten Parteien zu analysieren und zu vergleichen.
„Ob Breitbandausbau, Schutz vor Cyberangriffen oder Datennutzung im Gesundheitswesen – digitale Themen gewinnen in Deutschland seit Jahren an Bedeutung“, sagt HIIG-Projektleiter Jörg Pohle. „Spannend ist, welche Rolle diese Themen im Bundestagswahlkampf 2017 spielen. Die Parteien müssen sich mehr denn je zu digitalen Fragen positionieren.“ Damit Wählerinnen und Wähler die Positionen der Parteien leicht vergleichen können, hat sein Team ein Tool entwickelt, das in allen digitalpolitischen Bereichen zeigt, was die aussichtsreichen Parteien versprechen. „Mit dem Wahlkompass Digitales versuchen wir, Transparenz im Wahlkampf zu schaffen und die kritische Auseinandersetzung mit den Parteipositionen zu digitalen Themen zu erleichtern.“
Konkret hat das HIIG-Forschungsteam die Programme von CDU/CSU, SPD, DIE LINKE, Bündnis 90/Die Grünen, AfD und FDP auf deren Stellungnahmen zu Digitalpolitik in den Bereichen Arbeit, Bildung, Digitale Infrastruktur, Medien & Internet, Sicherheit und Gesundheit untersucht. Die ForscherInnen haben dafür den relevanten Textstellen Schlagworte zugeordnet, die jetzt leicht gefunden und verglichen werden können. HIIG-Forscherin Nataliia Sokolovska erklärt: “Besonders spannend ist es zu sehen, wie sich die Parteien zu Themen äußern, die noch relativ neu in der politischen Debatte sind, zum Beispiel zu Fake News, zum Umgang mit Hasskommentaren im Netz, sowie den Chancen der Industrie 4.0 oder zum autonomen Fahren.“
“Digitale Themen nehmen mehr Raum ein als noch bei den Wahlen 2013”, meint HIIG-Forscher Christian Djeffal. “Das lässt sich quantitativ und qualitativ etwa im Hinblick auf E-Government und die Digitalisierung der Verwaltung zeigen.” Jedoch haben die Parteien nicht immer einen klaren Ansatz zum Umgang mit diesen Themen. “Der sogenannte Algorithmen-TÜV beispielsweise wirft mehr Fragen auf, als er Antworten gibt“, sagt Projektleiter Jörg Pohle.
Der Wahlkompass Digitales ist ein Projekt des Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG). Die Süddeutsche Zeitung ist Medienpartner und das media:net berlinbrandenburg ist Netzwerkpartner.
Weitere Informationen: Projektseite: https://www.hiig.de/wahlkompass, Wahlkompass Digitales: http://www.wahlkompass-digitales.de
Pressekontakt: Florian Lüdtke | Tel. +49 30 200 760 82 | florian.luedtke@hiig.de
Über das HIIG
Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) zielt darauf ab, die dynamische Beziehung von Internet und Gesellschaft zu erforschen. Es soll ein tieferes Verständnis des Zusammenspiels zwischen sozio-kulturellen, rechtlichen, ökonomischen und technischen Normen im Digitalisierungsprozess erlangt werden und damit eine fundierte, sachliche Grundlage für den Dialog der verschiedenen Interessengruppen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geschaffen werden. Wesentlicher Bezugsrahmen für die Forschung sind die Veränderungen im Spannungsfeld von Governance und Innovation. Diese Wechselbeziehungen sind variantenreich und strukturbildend; sie werden praktisch in allen gesellschaftlichen Bereichen und wirtschaftlichen Sektoren wirksam: in Staat und Verwaltung, Unternehmen und Märkten wie auch in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen, auf der lokalen bis hin zur globalen Ebene.
Das HIIG wurde 2011 von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Universität der Künste Berlin (UdK) und vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gegründet mit dem Hans-Bredow-Institut Hamburg als integrierter Kooperationspartner. Die ForschungsdirektorInnen des Instituts sind Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Prof. Dr. Dr. h.c. Ingolf Pernice, Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer und Prof. Dr. Wolfgang Schulz.