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Entrepreneurship-Studie 1

Entrepreneurship-Studie: Großes Potential für Unternehmensgründungen in Deutschland

HIIG-Studie Entrepreneurship in Deutschland: “Deutschland ist innovationsstark, könnte jedoch beim Thema Gründung besser abschneiden. Das wirkt sich auf langfristiges Wachstum und zukünftigen Wohlstand aus.”

Mitherausgeberin Nancy Richter: “Mit dieser Studie zeigen wir deutlich, wo es Aufholbedarf gibt, aber auch was wir tun müssen, damit Deutschland langfristig wettbewerbsfähig bleibt.”

Berlin, 15. September 2017 – “Deutschland ist ein innovationsstarkes Land, jedoch wirkt sich die schwache Leistungsfähigkeit in Gründung und Unternehmertum negativ auf langfristiges Wachstum aus“, urteilt eine neu erschienene Studie des Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG).  

Anhand aktueller Daten zeigt die Studie, wie es um Deutschland im Bereich Gründung steht und wo es Aufholbedarf gibt. 120 Startups wurden u. a. über mehrere Jahre befragt, um die Faktoren ausfindig zu machen, die bei der Gründung hemmend und fördernd sind. Mitherausgeberin der Studie und assoziierte Forscherin am HIIG, Nancy Richter erklärt die Bedeutung der Erhebung: “Berlin ist zu einem wichtigen Knoten für Entrepreneurship in Europa geworden. Wir zeigen anhand von jungen Startups in Berlin, was sie zum Erfolg geführt hat und was sie daran hindert erfolgreich zu sein. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Diskussion, um Investitionen in Innovation und Gründung in ganz Deutschland”.

Die Studie macht deutlich, dass langfristiges Wachstum und zukünftiger Wohlstand stark von der Art der Innovation abhängt. “Deutschland schneidet sehr gut in Studien zur Innovationskraft ab, aber das reicht für eine nachhaltige Wirtschaft nicht aus”, meinen die Mitherausgeber der Studie, Thomas Schildhauer, Direktor am HIIG und Paul Jackson, Innovationsforscher an der Edith Cowan University in Australien. “Stattdessen braucht es radikale Innovationen, die zukünftiges Wachstum vorbereiten und Marktnischen schaffen.” Verantwortlich sind dafür vor allem neue Marktakteure wie UnternehmensgründerInnen. Etablierte Unternehmen hingegen sind gut darin bestehende Produkte und Dienstleistungen weiterzuentwickeln und Qualitätsführer zu werden.

“Diese Art der Innovation hat Deutschland im 20. Jahrhundert wirtschaftlich gestärkt. Insbesondere die deutsche Ingenieurskultur hat Deutschland zum ‘Industrial Powerhouse’ gemacht. Eine Wirtschaft darf sich jedoch nicht erlauben, sich auf diesen Erfolgen auszuruhen. Die Forschung zeigt, dass disruptive und radikale Innovation, vor allem in der digitalen Wirtschaft, unerlässlich sind und nachhaltiger wirken.” attestieren die AutorInnen der Studie. Die Studie schlägt vor, wie die Politik diese Art der Innovation unterstützen könnte: Förderung der Gründung von lokalen unternehmerischen Netzwerken und Gruppen sowie der Einsatz erfolgreicher UnternehmerInnen als Vorbild. Etablierte Unternehmen spielen dabei eine wesentliche Rolle, um Gründungen in Deutschland zu unterstützen.

Die Studie ist ein Ergebnis des langjährigen Forschungsprojektes ‘Innovation and Entrepreneurship’ am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG). Auf diese Studie werden zwei weitere folgen, die sich genauer damit beschäftigen, wie Startups gezielt unterstützt werden und wie Unternehmen erfolgreich mit Startups zusammen arbeiten können.

 

Weitere Informationen: Studie: https://www.hiig.de/publication/entrepreneurship-in-deutschland/

Pressekontakt: Florian Lüdtke | Tel. +49 30 200 760 82 | presse@hiig.de 

Über das HIIG

Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) zielt darauf ab, die dynamische Beziehung von Internet und Gesellschaft zu erforschen. Es soll ein tieferes Verständnis des Zusammenspiels zwischen sozio-kulturellen, rechtlichen, ökonomischen und technischen Normen im Digitalisierungsprozess erlangt werden und damit eine fundierte, sachliche Grundlage für den Dialog der verschiedenen Interessengruppen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geschaffen werden. Wesentlicher Bezugsrahmen für die Forschung sind die Veränderungen im Spannungsfeld von Governance und Innovation. Diese Wechselbeziehungen sind variantenreich und strukturbildend; sie werden praktisch in allen gesellschaftlichen Bereichen und wirtschaftlichen Sektoren wirksam: in Staat und Verwaltung, Unternehmen und Märkten wie auch in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen, auf der lokalen bis hin zur globalen Ebene.

Das HIIG wurde 2011 von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Universität der Künste Berlin (UdK) und vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gegründet mit dem Hans-Bredow-Institut Hamburg als integrierter Kooperationspartner. Die ForschungsdirektorInnen des Instituts sind Prof. Dr. Jeanette Hofmann,  Prof. Dr. Dr. h.c. Ingolf Pernice, Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer und Prof. Dr. Wolfgang Schulz.

Florian Lüdtke

Ehem. Koordinator Wissenschaftskommunikation

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