Infrastrukturen der Autonomie
Ein kooperativer Workshop von Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM).
Workshop: Infrastrukturen der Autonomie
29. und 30. September 2021 | Workshop | 14:15-18:30 Uhr und 09:00-13:00 Uhr
Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft
Autonomie – im Kontext technischer Innovationen ist dieser Begriff zu einer ubiquitär genutzten und daher auch sehr unspezifischen Zuschreibung geworden. Einerseits werden damit häufig sich selbst bewegende oder steuernde Maschinen wie Drohnen, Fahrzeuge oder Roboter assoziiert oder auch vielfältige Automatisierungsprozesse gebündelt. ›Autonom‹ wird in dieser breiten Lesart zum Synonym für (künstliche) Intelligenz, (maschinelles) Lernen, Selbstbestimmtheit oder Anpassungsfähigkeit. Andererseits ist (mindestens) auch noch eine zweite Lesart des Begriffs möglich: Ein relationales Verständnis von Autonomie bezeichnet individuelle und kollektive Prozesse, die in Infrastrukturen eingebettet und durch diese bedingt sind. Erst im Verhältnis zu Medien, Regeln, Normen, Gesetzen, Architekturen, Materialitäten oder Maschinen erhält diese Autonomie überhaupt eine Bedeutung.
In unserem Workshop Infrastrukturen der Autonomie werden wir die unterschiedlichen Deutungsrichtungen des Autonomiebegriffs untersuchen und unter anderem nach Antworten auf die Frage suchen, in welchem Verhältnis die infrastrukturell gestützte und relational konstituierte Autonomisierung von Individuen und Kollektiven zum ›Autonom-Werden‹ von Maschinen und KI-gestützten Systemen steht. Hierbei folgen wir vor allem der These, dass ein bisher kaum bedachter Widerspruch zwischen menschlicher Autonomisierung und nicht-menschlicher (technischer) Automatisierung besteht.
Den Bericht mit den Ergebnissen des Workshops können Sie hier abrufen. Die Teilnehmer*innen des Workshops sind zur Überzeugung gekommen, dass das Thema der „Infrastrukturen der Autonomie“ in einem größeren Kontext behandelt werden muss. Für das vierte Quartal in 2022 ist daher eine internationale Konferenz geplant. Die Ergebnisse der Tagung sollen in eine wissenschaftliche Publikation münden.
Bei Fragen zur Forschungsinitiative können Sie direkt Kontakt mit uns aufnehmen unter: autonomy@hiig.de.
Das Programm mit Informationen zu den Teilnehmer*innen können Sie hier herunterladen.
Ablauf
Tag 1 – Mittwoch, 29. September 2021
14:15 Uhr | Begrüßung und kurze Einleitung Thomas Christian Bächle und Bernd Bösel |
14:30 Uhr | Autonomie in demokratietheoretischer Perspektive Jeanette Hofmann, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft |
15:00 Uhr | Autonomisierung in Haltungen zu Automatismen Tobias Matzner und Birte de Gruisbourne, Universität Paderborn |
15:30 Uhr | Pause |
15:45 Uhr | Programmatische Dynamik – Automatisierung und Autonomie Jan Distelmeyer, Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften |
16:15 Uhr | Autonomie und KI-Design Theresa Züger und Judith Faßbender, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft |
16:45 Uhr | Pause |
17:00 Uhr | ›Killer-Robot‹ oder ›Loyal Wingman‹? Imaginaries von Autonomen Waffensystemen (AWS) Christoph Ernst, Universität Bonn |
17:30 Uhr | Ergebnissicherung, Abschlussdiskussion |
18:30 Uhr | Ende |
Tag 2 – Donnerstag, 30. September 2021
09:00 Uhr | Non+humane Agency. Anmerkungen zu einer nichtbewussten Zone Marie-Luise Angerer, Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften |
09:30 Uhr | How to do things with robots in Japan Thomas Christian Bächle, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft |
10:00 Uhr | Pause |
10:15 Uhr | Infrastrukturen der De-Automatisierung Bernd Bösel, Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften |
10:45 Uhr | ›Superhuman AI‹ – Tabula rasa Konzepte maschinellen Lernens, ›non-explainable‹ AI, sich selbst trainierende Netzwerke Gabriele Gramelsberger, RWTH Aachen |
11:15 Uhr | Pause |
11:30 Uhr | Ergebnissicherung, Abschlussdiskussion |
13:00 Uhr | Ende |
DIGITAL SOCIETY VORTRÄGE
Diese exklusive Vorlesungsreihe entwickelt eine europäische Perspektive zu den aktuellen Transformationsprozessen innerhalb unserer Gesellschaft.
DIGITALER SALON
Einmal im Monat laden wir ausgewählte Gäste ein, um gemeinsam mit dem Publikum über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft zu sprechen.
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