Zum Inhalt springen
InternetRules_Pic_16x9
11 Oktober 2017

Governance zwischen Norm, Diskurs und Technik

An dieser Stelle veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen kurze Beiträge zu Doktorarbeiten, die am HIIG entstanden sind. Diese Woche stellen wir die Doktorarbeit “Governance –Technik – Kommunikation. Perspektiven einer kommunikationswissenschaftlichen Governance-Forschung”  von Christian Katzenbach vor, die diese Woche unter dem Titel “Die Regeln digitaler Kommunikation. Governance zwischen Norm, Diskurs und Technik” im Springer Verlag erschienen ist. 

Typically, we think of internet policy and governance as a process taking place within designated political institutions: parliaments, regulators, and specific international and transnational bodies such as IGF or ICANN. But increasingly, it is becoming obvious that digital rulemaking and ordering is also happening elsewhere. Rulemaking and ordering takes place when dominant platforms set their terms of service and community guidelines, and when the public engages in discourses about issues such as fake news, hate speech, freedom of expression and copyright; it inheres within the algorithms, services, and infrastructures that constitute the internet, the technology itself. Starting from these considerations, Christian Katzenbach’s thesis develops a concept of governance that accommodates these heterogeneous processes of ordering. It specifically addresses the role of media technology in shaping and reflecting the way we communicate. Conceptually the thesis draws on governance research, institutional theories and science and technology studies. This integration allows it to show that governance as the process of negotiating rules and mutual expectations is not restricted to law and policy-making. Rather, it also consists of normative orientations, discursive framings and media technologies. As a result, the thesis suggests four perspectives for governance research: A regulatory perspective, addressing the provision and enforcement of formal rules such as laws, court decisions and terms of service; a normative perspective, investigating the prevalent judgements on legitimate and illegitimate behaviour in a specific community or sector; a discursive perspective, addressing the framings and debates on contested issues of communication policy and law; and a technological perspective, investigating the embodiment of affordances and rules in infrastructures and algorithms shaping daily routines of communication. This concept of governance makes it possible to develop an inclusive picture of internet policy and governance. On the practical level, understanding informal processes of ordering is essential for deploying effective regulation. On the theoretical level, the thesis contributes significantly to the understanding of governance as a social and technological process.

The thesis was published under the German title Governance –Technik – Kommunikation. Perspektiven einer kommunikationswissenschaftlichen Governance-Forschung open access at the library of the Freie Universität Berlin (see here).

Dieser Beitrag spiegelt die Meinung der Autorinnen und Autoren und weder notwendigerweise noch ausschließlich die Meinung des Institutes wider. Für mehr Informationen zu den Inhalten dieser Beiträge und den assoziierten Forschungsprojekten kontaktieren Sie bitte info@hiig.de

Christian Katzenbach, Prof. Dr.

Forschungsprojektleiter und assoziierter Forscher: Die Entwicklung der digitalen Gesellschaft

Auf dem Laufenden bleiben

HIIG-Newsletter-Header

Jetzt anmelden und  die neuesten Blogartikel einmal im Monat per Newsletter erhalten.

Forschungsthema im Fokus Entdecken

Plattform Governance

In unserer Forschung zur Plattform Governance untersuchen wir, wie unternehmerische Ziele und gesellschaftliche Werte auf Online-Plattformen miteinander in Einklang gebracht werden können.

Weitere Artikel

Ein moderner U-Bahnhof mit Rolltreppen, die zu den Plattformen führen – ein Sinnbild für den geregelten Zugang zu Daten, wie ihn Zugangsrechte im NetzDG und DSA ermöglichen.

Plattformdaten und Forschung: Zugangsrechte als Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit?

Neue Digitalgesetze gewähren Forschenden Zugangsrechte zu Plattformdaten, doch strikte Vorgaben werfen Fragen zur Wissenschaftsfreiheit auf.

Drei Gruppen von Menschen haben Formen über sich, die zwischen ihnen und in Richtung eines Papiers hin und her reisen. Die Seite ist ein einfaches Rechteck mit geraden Linien, die Daten darstellen. Die Formen, die auf die Seite zusteuern, sind unregelmäßig und verlaufen in gewundenen Bändern.

Beschäftigte durch Daten stärken

Arbeitsplätze werden zunehmend datafiziert. Doch wie können Beschäftigte und Gewerkschaften diese Daten nutzen, um ihre Rechte zu vertreten?

Eine stilisierte Illustration mit einem großen „X“ in einer minimalistischen Schriftart, mit einem trockenen Zweig und verblichenen Blättern auf der einen Seite und einem leuchtend blauen Vogel im Flug auf der anderen Seite. Das Bild symbolisiert einen Übergangsprozess, wobei der Vogel das frühere Twitter-Logo darstellt und das „X“ das Rebranding der Plattform und Änderungen im Regelwerk von X symbolisiert.

Zwei Jahre nach der Übernahme: Vier zentrale Änderungen im Regelwerk von X unter Musk

Der Artikel beschreibt vier zentrale Änderungen im Regelwerk der Plattform X seit Musks Übernahme 2022 und deren Einfluss auf die Moderation von Inhalten.