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Du siehst ein Globus, auf dem Public Interest AI (KI im öffentlichen Interesse) steht

Wann dient KI dem öffentlichen Interesse? Neue Plattform veranschaulicht weltweite Projekte und Kriterien

Mit dem publicinterest.ai Interface unternimmt das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) einen wegweisenden Schritt zur Gründung einer globalen Community für Künstliche Intelligenz (KI) im öffentlichen Interesse. Die Webseite bietet Einblicke in die globale Gestaltung und Umsetzung solcher Technologien und dient als inhaltliche Anlaufstelle für Wissenschaft und Gesellschaft. Hier können sich Interessierte über die Kriterien informieren, die ein KI-System erfüllen muss, damit es dem Gemeinwohl dient. Alle Daten sind öffentlich zugänglich und stammen aus der Forschungsgruppe Public Interest AI unter der Leitung von Dr. Theresa Züger, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

In den letzten Jahren entstanden weltweit viele Projekte, die als “KI für das soziale Wohl”, “KI für das Gemeinwohl” oder “KI im öffentlichen Interesse” bezeichnet werden. Um die Erforschung dieser Initiativen zu fördern, bietet das publicinterest.ai Interface eine interaktive Weltkarte mit detaillierten Beschreibungen ihrer jeweiligen Zielsetzung, Methoden und Rahmenbedingungen. Zudem stellt es mit einem Stakeholder-Index verschiedene Informationen über Organisationen aus Forschung, Politik, Industrie und Zivilgesellschaft bereit, die in dem Diskurs über KI im öffentlichen Interesse (abgekürzt aus dem Englischen “Public Interest AI” als: PIAI) arbeiten. Ihre Beteiligung kann verschiedene Formen annehmen – von der Finanzierung einzelner Initiativen, bis hin zu gemeinnützigen Aktivitäten von NGOs. 

Nach Dr. Theresa Züger ist das publicinterest.ai Interface ein stetig wachsendes Projekt. Ihr zufolge ist „die Definition von KI im öffentlichen Interesse ebenso schwierig wie entscheidend für unsere Gesellschaft und erfordert einen kollektiven Beitrag aller Beteiligten, um die Kanten unserer Erklärung zu schärfen.” Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Gründungsdirektorin des HIIG, ergänzt hierzu: “Unser Ziel ist es, mit dem Interface einen partizipativen und kritischen Austausch für Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft anzuregen, um das gemeinwohlorientierte Potenzial von Künstlicher Intelligenz gemeinsam stärker zu fördern.” Die interaktive Weltkarte und der Stakeholder-Index sind zur Einreichung von weiteren Beiträgen offen und alle Akteure*innen sind herzlich eingeladen, sich über die Webseite miteinander zu vernetzen. 

Eine neue Arbeitsdefinition für Künstliche Intelligenz im öffentlichen Interesse

Um die Frage zu klären, was genau öffentliches Interesse im Zusammenhang mit KI-Projekten bedeutet, stellt das publicinterest.ai Interface eine Arbeitsdefinition zur Verfügung. Sie identifiziert sechs Bedingungen, die für den Prozess der Entwicklung und Umsetzung von gemeinwohlorientierten Systemen entscheidend sind. Diese sind: Rechtfertigung, Gerechtigkeit, partizipative Gestaltung / Beratung, technischer Standard / Schutzmaßnahmen, Offenheit für Validierung und Nachhaltigkeit. 

Die Arbeitsdefinition dient als Ausgangs- und Referenzpunkt für weitere Forschung und kann von Entscheidungsträger*innen als Leitfaden verwendet werden, um die Gemeinwohlorientierung von KI-Projekten und -Systemen zu überprüfen. Alle Texte sind auch in einfacher Sprache verfügbar, um sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ansprechpartner für Presse

Frederik Efferenn | Tel. +49 30 200 760 82 | presse@hiig.de


Über das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft

Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) erforscht die Entwicklung des Internets aus einer gesellschaftlichen Perspektive, um die damit einhergehende Digitalisierung aller Lebensbereiche besser zu verstehen. Als erstes Forschungsinstitut in Deutschland mit einem Fokus auf Internet und Gesellschaft hat das HIIG ein Verständnis erarbeitet, das die Einbettung digitaler Innovationen in gesellschaftliche Prozesse betont. Basierend auf dieser transdisziplinären Expertise und als Teil des Global Network of Interdisciplinary Internet & Society Research Centers will das HIIG eine europäische Antwort auf den digitalen Strukturwandel entwickeln. 

Das HIIG wurde 2011 von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Universität der Künste Berlin (UdK) und vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gegründet mit dem Hans-Bredow-Institut Hamburg als integrierter Kooperationspartner. Die Forschungsdirektor*innen des Instituts sind Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Prof. Dr. Björn Scheuermann, Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer und Prof. Dr. Wolfgang Schulz.

Über das AI & Society Lab

Das AI & Society Lab ist ein inter- und transdisziplinäres Forschungslabor an der Schnittstelle zwischen Forschung, Industrie und Zivilgesellschaft. Es untersucht die gesellschaftlichen Veränderungen und Herausforderungen, welche durch die Einführung von künstlicher Intelligenz in politischen, sozialen und kulturellen Prozessen entstehen. Die Zielsetzung des Labs ist es, neue Verbindungen und produktiven Austausch zwischen Stakeholdern zu initiieren und den Diskurs um KI mit Beiträgen zu bereichern, die bewusste und informierte politische Entscheidungsprozesse ermöglichen, beispielsweise durch akademische Publikationen, Multi-Stakeholder-Workshops, öffentlichen Veranstaltungen oder Medienproduktionen.

Frederik Efferenn

Leitung Wissenschaftskommunikation

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