DSA Forschungsnetzwerk
Die Einführung des Digital Services Act (DSA) hat eine neue Ära der Plattformregulierung eingeläutet. Zentrale Fragen zu den Auswirkungen und Risiken von Online-Plattformen auf individuelle und kollektive (Grund-)Rechte und Werte müssen gestellt und beantwortet werden. Folgende Fragen stehen dabei im Fokus: Wie kann ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Regulierung schädlicher Inhalte, wie z. B. Hassrede, und der Gewährleistung der Meinungsfreiheit im digitalen Raum hergestellt werden? Sind risikobasierte Governance-Ansätze sinnvoll?
Um diese Fragen bei der Umsetzung neuer Gesetze wie dem DSA beantworten zu können, müssen die daran beteiligten Stakeholder miteinander kooperieren. Dafür braucht es neue Modelle der Zusammenarbeit. Deshalb ist es umso wichtiger, verschiedene Interessensgruppen wie Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Thinktanks, Plattformen und Regulierungsbehörden zusammenzubringen.
Projektziele
Mit dem DSA Forschungsnetzwerk schaffen wir einen einzigartigen Raum für die Kommunikation und Zusammenarbeit verschiedener Interessensgruppen zur Umsetzung des DSA. Gemeinsam mit Expert*innen aus ganz Europa und darüber hinaus begleiten wir die Umsetzung des Gesetzes und untersuchen damit einhergehende Auswirkungen. Zudem geben wir Empfehlungen für seine ordnungsgemäße Umsetzung und mögliche Reformbereiche – und das weit vor den von den EU-Institutionen geplanten Prüfungen.
Das Projekt verfolgt dabei einen netzwerkbasierten Ansatz. Es soll einen Mehrwert zu den bereits bestehenden Initiativen schaffen, die zur Begleitung des Umsetzungsprozesses gebildet wurden. Durch die Einrichtung einer Plattform für den sektorübergreifenden Dialog zwischen Akademiker*innen, Praktiker*innen, Nichtregierungsorganisationen und Regulierungsbehörden ermöglichen wir die Produktion von praktischem Wissen. Gleichzeitig fördern wir dabei eine Kultur der Zusammenarbeit.
NetzwerkbildungEntwicklung eines interdisziplinären Netzwerks für die gemeinsame Wissensproduktion und strategische Analyse. Förderung eines sektorübergreifenden Dialog zur Konsolidierung der verschiedenen Bemühungen um die Umsetzung des DSA in ganz Europa. | |
Evidenzbasierte ForschungEtablierung eines flexiblen und adaptiven operativen Rahmens, der die Dynamik des Forschungskontexts berücksichtigt. Dieser umfasst eine Vielzahl von wichtigen Interaktionsmechanismen, Forschungsmethoden, die Einbeziehung von Interessengruppen, Verbreitungsstrategien und Governance-Grundsätze. | |
Empfehlungen für ReformvorschlägeEvidenzbasierte Forschung und transdisziplinäre Zusammenarbeit zur Ermöglichung fundierter Entscheidungen über die Umsetzung der Rechtsvorschriften und künftiger Reformen. |
Einbeziehung von Stakeholdern
Auf Basis einer Multi-Stakeholder-Analyse haben wir eine Reihe von Vertreter*innen von Nichtregierungsorganisationen, Regulierungsbehörden und Wissenschaft eingeladen, dem Circle of Friends des DSA Forschungsnetzwerks beizutreten. Dieser trifft sich zweimal jährlich und bildet das Rückgrat des Projekts. Er gibt wertvolle Impulse für die im Rahmen des Projekts durchgeführten Forschungsarbeiten sowie für die weitere Ausrichtung des Projekts.
Globaler Konstitutionalismus und das Internet
Neuer Blogpost:
Tobias Mast als Mitglied des Beirats des DSC nominiert.
Forschungsthemen im Fokus
Forschungsschwerpunkte
Risikobasierte Governance-Ansätze wie der DSA zielen darauf ab, potenziell gegensätzliche unternehmerische und gesellschaftliche Ziele mit der Gewährleistung eines sicheren und transparenten digitalen Raums in Einklang zu bringen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie der risikobasierte Ansatz auf demokratische und integrative Weise operationalisiert werden kann. Außerdem bleibt offen, ob er die in ihn gesetzten Erwartungen tatsächlich erfüllen kann. In diesem Schwerpunkt untersuchen wir die folgenden Aspekte des risikobasierten Governance-Ansatzes:
Bewertung und Evaluierung der Risikobewertungen im Rahmen des DSA auf Grundlage einer Bestandsaufnahme. Zusätzlich erfolgt eine Analyse bestehender Risikobewertungsansätze und laufenden Bewertungen. | |
Kritische Analyse der voraussichtlichen Rolle des Zugangs zu Forschungsdaten bei der Operationalisierung des Systemrisikoansatzes durch Artikel 40 des DSA. |
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Ann-Kathrin Watolla, Dr.Senior Forscherin & Projektleiterin
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Jeanette Hofmann, Prof. Dr.Forschungsdirektorin
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Jella OhnesorgeStudentische Mitarbeiterin: DSA-Forschungsnetzwerk
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Matthias C. Kettemann, Prof. Dr. LL.M. (Harvard)Forschungsgruppenleiter und Assoziierter Forscher: Globaler Konstitutionalismus und das Internet
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Wolfgang Schulz, Prof. Dr.Forschungsdirektor
Universiteit van Amsterdam
Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut
Universiteit van Amsterdam
Zeitschriftenartikel und Konferenzbeiträge
Ollig, C. (2024). Report on the Academic Round Table, 30 April 2024, New York City: Freedom of Online Communication Across Transatlantic Borders. GRUR International. DOI: https://doi.org/10.1093/grurint/ikae106 Weitere Informationen
Andere Publikationen
Watolla, A., & Kettemann, M. C. (2024). Navigating Platform Power: From European Elections to the Regulatory Future. Digital Society Blog. Weitere Informationen
Organisation von Veranstaltungen
Examining Freedom of Online Communication Across Transatlantic Borders30.04.2024. Columbia University, New York, United States of America. Co-Organised by: Columbia University (International) Weitere Informationen
Christian Ollig, Wolfgang Schulz
Access all areas? Research data access under the DSAwith attending Vip: Dr. Konrad Kollnig and Dr. Aurelia Tamò-Larrieux. 23.04.2024. Zoom, Online, Only. Co-Organised by: Network of Centers (International) Weitere Informationen
Vincent Hofmann
Platform Regulation and Democracies | Beyond Digital India Act, Marco Civil and DSAFrom 21.04.2024 to 28.04.2024. Centre for Communication Governance (CCG) of the National Law University Delhi (NLUD), New Delhi, India. Co-Organised by: Leibniz-Institute for Media Research | Hans-Bredow Institut (HBI), Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Hamburg, Centre for Communication Governance (CCG) of the National Law University Delhi (NLUD), Instituto de Tecnologia e Sociedade do Rio (ITS Rio), UNESCO Chair on Freedom of Communication of Hamburg University, Global Network of Internet and Society Research Centers (NoC). (International) Weitere Informationen
Vincent Hofmann, Wolfgang Schulz
Focus topic Digital Services Act (DSA)with attending Vip: Paddy Leerssen and Ilaria Buri. 26.03.2024. Zoome, Online, Only. Co-Organised by: Network of Centers (International) Weitere Informationen
Vincent Hofmann
Digitaler Salon: Gekommen, um zu regeln28.02.2024. Humboldt Institute for Internet and Society, Berlin, Germany (National) Weitere Informationen
Maximilian Lukat, Daniel Pothmann, Sarah Spitz
The basis of all good? New regulatory tools in DSA & Co.with attending Vip: Dr. Samson Esayas and Dr. Miloš Novović. 27.02.2024. Zoom, Online, Only. Co-Organised by: Network of Centers (International) Weitere Informationen
Vincent Hofmann
Projektpartner
Das DSA Forschungsnetzwerk wird in Zusammenarbeit zwischen dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, dem Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut und dem DSA Observatory umgesetzt.
Das Projekt wird von der Stiftung Mercator gefördert.
Laufzeit | 01. Januar 2024 bis 31. Dezember 2026 |
Förderung | Stiftung Mercator |