Offen ausgetragene Lagerdebatten zwischen Ökonomen sind in Deutschland eher selten. Was hingegen häufiger in der Berichterstattung über Ökonomen mitschwingt, ist eine Zuordnung in weltanschauliche Lager, etwa nach Schemata wie arbeitgeber-/arbeitnehmernah oder auch gelegentlich links/marktliberal. Der vorliegende Beitrag untersucht die Verortung von Ökonomen anhand der Nähe in den Netzwerken von Fachkollegen und Wissenschaftlern anderer Disziplinen. Die netzwerkanalytische Auswertung der Umfragedaten zeigt über die Jahre insbesondere zwei stabile zentrale Cluster um die Präsidenten zweier Leibniz-Institute: eines rund um Clemens Fuest bzw. Hans-Werner Sinn vom ifo-Institut und eines rund um Marcel Fratzscher vom DIW Berlin.