Die Öffnung der Wissenschaft für die Gesellschaft ist unter dem Begriff der Wissenschaftskommunikation im vergangenen Jahrzehnt international zu einem Kernthema der Wissenschaftspolitik geworden. Der ambitionierte Anspruch der Politik aber auch einiger der vielen Wissenschaftsorganisationen geht inzwischen in Richtung einer stärkeren Teilhabe der Gesellschaft an wissenschaftlicher Arbeit. Die Hinweise darauf, wie eine stärkere Einbeziehung der Gesellschaft in die Wissenschaft zu leisten sei, sind bisher – von wenigen Ausnahmen abgesehen – allerdings noch wenig konkret geblieben. Mit den Versuchen der Umsetzung werden die vielfältigen Probleme sichtbar, die sich aus den (wissenschafts-)politischen, gesellschaftlichen, medienökonomischen, soziotechnischen und regulatorischen Rahmenbedingungen ergeben. Es erscheint zunehmend unrealistisch, dass das Ziel einer möglichst zuverlässig und wissenschaftsbasiert informierten Gesellschaft durch bloße Konzentration auf Binnenaspekte im Wissenschaftssystem selbst (wie etwa Förderanreize für Institutionen und Schulungen von Wissenschaftlern) erreicht werden kann. Es müssen auch die Kontextbedingungen untersucht werden, von denen die Realisierung einer qualitätsvollen Wissenschaftskommunikation abhängt. Das wird mit der vorliegenden Stellungnahme versucht.