Katharina Block folgt in ihrem Beitrag »Leibphänomenologie: Surfen mit Google als Erfahrung des Unverfügbaren« einer Alltagsbeobachtung und nimmt diese zum Anlass einer leibphänomenologischen Analyse von Mensch-Technik-Interaktionen. Die Beobachtung ist, dass es im Umgang mit digitalen Technologien zu Erfahrungen des Unverfügbaren kommt, d.h. der Erfahrungsgehalt zeichnet sich wesentlich durch Unkontrollierbarkeit und Unsicherheit aus. Ursächlich dafür scheint u.a. die Intransparenz algorithmischer Datenverarbeitung zu sein sowie das eigene Nicht-Wissen darüber, was digitale Technologie eigentlich kann. Diese Beobachtung stellt Block zudem in einen gesellschaftstheoretischen Kontext, denn die Problematisierung von Mensch-Technik-Interaktionen als Erfahrungen des Unverfügbaren, ist nur sinnvoll, wenn man sie vor dem Hintergrund des (spät-)modernen Selbstverständnisses betrachtet, ein autonomes Selbst zu sein. Erst dadurch wird verständlich, warum der Umgang mit digitalen Technologien Erfahrungen des Unverfügbaren erzeugen kann.