Angesichts globaler gesellschaftlicher Krisen und Zukunftsaufgaben stellen sich Akteure in der Politikberatung in vielen Ländern die Frage, wie der Austausch zwischen Wissenschaft und Politik effektiver und effizienter gestaltet werden kann. Repod ist eine digitale Infrastruktur zur Unterstützung der Wissensvermittlung – ein zentrales Repositorium für wissenschaftliche Expertise, aufbereitet für politische Entscheidungsträger. Es stellt nicht nur die technischen Ressourcen bereit, sondern bietet auch einen Rahmen zur Qualitätssicherung von Expertise an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft sowie politischen und gesellschaftlichen Akteuren. Dieser Leitfaden enthält konkrete Hinweise zum Hochladen und zur Nutzung der vorhandenen Dokumente und verfolgt dabei drei Ziele: Erstens möchten wir den Mehrwert einer digitalen Infrastruktur an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, politischen und gesellschaftlichen Akteuren aufzeigen. Zweitens, eine Orientierung für die Qualitätssicherung von Beratungsdokumenten zu geben und dabei konkrete Kriterien aufzuführen, die Forschende nutzen können, um maximale Zuverlässigkeit und Transparenz bei der Beratung zu gewährleisten. Drittens, einen einheitlichen Begriffsapparat mit Definitionen zur Einordnung und Klassifizierung von Beratungsdokumenten zu schaffen. Der Leitfaden umfasst acht konkrete Schritte, an denen sich Forschende beim Hochladen ihrer Expertise sowie bei der Erstellung von Beratungsdokumenten orientieren können. Dabei empfehlen wir, besonderen Wert auf eine möglichst transparente Darstellung von Unsicherheiten zu legen und Typen der Evidenz sowie die methodische Herangehensweise ausführlich in den Metadaten der hochgeladenen Dokumente zu beschreiben. Zudem bietet Repod politischen und gesellschaftlichen Akteuren die Möglichkeit, Meinungen von einer deskriptiven Präsentation der Forschungsergebnisse zu unterscheiden. Wir weisen außerdem darauf hin, dass die Qualitätssicherung nicht vollständig von der technischen Infrastruktur übernommen werden kann; daher spielt beim Teilen und bei der Nutzung von Expertise auch Eigenverantwortung eine bedeutende Rolle. Für gesellschaftliche und politische Akteure eröffnet sich so die Möglichkeit, einen tieferen und umfassenderen Einblick in den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess zu gewinnen. Das Thesenpapier ist aus der Begleitforschung zur Entwicklung des „Repository for Policy Documents "REPOD”, welches seit Mai 2024 online ist, hervorgegangen. Das Verbundprojekt wurde vom 1. Februar 2023 bis zum 31. März 2024 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Projektleitung und die Entwicklung des Repositoriums lagen beim Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW). An der Begleitforschung waren das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), das Leibniz-Institut für Medienforschung (HBI), das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) beteiligt. Die vorliegenden Leitlinien entstanden aus der Kooperation zwischen dem HIIG und dem RWI.