Special Issue des Berliner Journals für Soziologie zum Thema „Digitalisierung als Herausforderung für die soziologische Theorie“. Das vorliegende Heft, das aus der Gründungstagung des DGS-Arbeitskreises hervorgegangen ist, soll einen Beitrag zu der Auseinandersetzung damit leisten, inwiefern der Gegenstandsbereich der Digitalisierung durch soziologische Theorie erschlossen werden kann. Die versammelten Beiträge befragen in Auseinandersetzung mit je spezifischen sozio-technischen Phänomenen die Transformationspotenziale bzw. -grenzen digitaler Technologien und machen dabei zugleich – mal explizit, mal eher implizit – sichtbar, was eine bestimmte soziologische Theorie überhaupt leisten kann in der Erschließung des jeweiligen Phänomens. Je nach paradigmatischer Perspektive geraten dabei entweder die Potenziale oder die Grenzen stärker in den Blick. Der grundlagentheoretische Anspruch, den die Beiträge verfolgen, wird dabei in der alle Beiträge verbindenden Bearbeitung der Differenz zwischen Analogem und Digitalem sichtbar, u.a mit besonderem Fokus auf der Verschiebung von Normierungsprozessen. Die hier versammelten Beiträge zeigen, dass das von Rob Kling (1991, siehe Eingangszitat des Editorials) vor mehr als dreißig Jahren identifizierte Desiderat noch immer der Bearbeitung harrt und die sachliche Erschließung der Wirkweisen avancierter digitaler Technologien in Vergesellschaftungsprozessen eher am Anfang denn am Ende steht.