Der vorliegende Bericht des Moduls Digitalisierung der Begleitforschung Energiewendebau-en bestehend aus Forschenden von der Technischen Universität Berlin, der Universität derKünste, dem Einstein Center Digital Future und dem Institut für ökologische Wirtschaftsfor-schung quantifiziert Forschungsthesen zur Digitalisierung der Wärmewende in Deutschland.
Hierfür wurden 270 Expert*Innen befragt.Der Bericht beinhaltet die Bewertung von Thesen zu Modellierung, Datensuffizienz, digitalenGeschäftsmodellen, Datenschutz und Regulatorik, Umweltwirkungen digitaler Anwendungen,sowie allgemeine Einschätzungen und zukünftigen Forschungsthemen. Die Thesen fokussierendabei die Digitalisierung im Kontext des klimagerechten Planen, Bauens und Betreiben vonGebäuden, Quartieren und Wärmenetzen. Diese Thesen sind aus Interviews und Workshopserarbeitet und dienen der Quantifizierung einzelner Aussagen.Die Antworten zeigen, dass den Experten zufolge die passenden Technologien für die Energiewende bereits vorhanden sind, aber es an Regulierung, Zugänglichkeit von Lösungen, Automatisierung und Integration mangelt. Als mögliche Lösungen dienen Standards, Methodenzur Wiederverwendung von Daten und Software, gemeinsame Methoden zum Umgang mit Daten, insbesondere deren Aggregation, sowie Leitfäden und Richtlinien zur Schaffung vonTransparenz und Benennung von Mehrwerten.Die Experten gehen davon aus, dass vielen Menschen die Vorteile der Digitalisierung in derEnergietechnik nicht klar sind. Die Befragten betonten die Bedeutung der Einbindung derNutzenden in die Entwicklung und fordern transparente Leitlinien über die Notwendigkeiten,sowie Vor- und Nachteile der Digitalisierung. So wird beispielsweise die ökologische Bewertungdigitaler Anwendungen als wichtig erachtet, jedoch fehlt es an Wissen und Informationen füreine umfassende Bewertung. Die Befragten wünschen sich Mechanismen zur Bewertung vonVor- und Nachteilen sowie die Entwicklung von geeigneten Benchmarks und Vergleichen.Die (fehlende) Regulierung wird als hinderlich für die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle undder Wärmewende betrachtet. Es wurde betont, dass eine bessere Erklärung von Regulierungund Datenschutz erforderlich ist, zum Beispiel durch Zertifizierungsprogramme.Im Bereich Methoden und Modelle wird die Verfügbarkeit von Daten als entscheidend ange-sehen. Einfache Modelle und unterstützte Prozesse werden als Möglichkeiten zur Bewältigungdes Fachkräftemangels genannt. Die effiziente Nutzung von Datensätzen, die Verfügbarkeitvon unkritischen Daten von öffentlichem Interesse sowie offene Standardwerkzeuge werdenebenfalls als wichtige Aspekte betrachtet.Die Integration verschiedener Bausteine, wie technische Gebäudeausrüstung, Informations-und Kommunikationstechnologie und Gebäude, wird als Herausforderung angesehen. Lösungsansätze sehen die Befragten in Form von digitalen Schatten und modularer Aufteilungvon Modellen und Datensätzen.